Abschied

Wir waren frei und ohne Zweifel, lebten sorglos in den Tag,
unsere Körper unverwüstlich und der Geist unendlich stark.

Unsere Herzen wollten kämpfen und unsere Augen alles sehen,
wir kannten keine Kompromisse, ließen Träume neu entstehen.

Haben Stunden lang geredet und die Nächte zusammen verbracht,
haben gegessen, sind gereist und haben uns manchmal verkracht.

Keine Zeit war uns zu kostbar, unsere Seelen jung und rein,
wo immer das Leben verwundbar, hörte auf Dich, Du warst ja mein.

Will nichts davon bereuen, denn alles das hat seinen Grund,
hattest mit fast allem Recht und wolltest immer einen Hund.

Nun kreisen die Gedanken, um das eigene Spiegelbild,
die Geschichten sind verstummt und die Fotos längst vergilbt.

Alle Pläne die geschmiedet und bis heut nicht umgesetzt,
alles das was nicht so wichtig, hat man früher unterschätzt.

Als die Tage kühler wurden, und die Wege sich getrennt,
Schritt man los zu neuen Ufern, alles neu und alles fremd.

Dort suchte man vergeblich, nach der alten Leichtigkeit,
für Dich schien es schon vorüber, nichts ist für die Ewigkeit.

Nur ich selbst der sich verändert, an der Welt bleibt alles gleich,
alle Formen sind noch die gleichen, nur die Farben sind verbleicht.

Die Liebe scheint verloren, so lang der Geist sich nicht befreit,
ich ersticke in Gedanken, falle durch den Raum der Zeit.

Genug wurde gesprochen und zu wenig je gefühlt,
ein herbei gesehnter Regen hat das Ufer weggespült.

Kann Dich nicht erreichen, bist so weit weg von mir,
hast nun Neue Ziele, die Bestimmung liegt dabei an Dir.

Und ich weiß, ich bin es nicht, ich träume den Traum der keiner ist.
Fühle den Hass der in mir brennt, entfessel den Schmerz den keiner kennt.

Wische Tränen aus dem Gesicht, mit Träumen die niemand erzählt,
sehe dabei wie Engel fallen, durch das Tor zur Welt.

Wie eine dunkle Wolke die sich vor die Sonne schob,
bist tief in meiner Seele, noch tiefer als der Tod.

Bin gewiss nicht einsam und trotzdem so allein,
es wäre nicht natürlich, ganz ohne Angst zu sein.

Meine Liebe war für Dich bestimmt,
auch die Tränen die ganz wahrhaftig sind.

So viel an Wut und Trauer, die sich dort angestaut,
und wer versprach zu helfen, hat lieber weg geschaut.

Die Welt in der wir leben, die man so gern verspricht,
ist wie die Brücke hinter uns, nicht für jenen der daran zerbricht.

Verbiete mir nicht traurig zu sein dann und wann,
fein körniger Sand von unseren Reisen rieselt durch meine Hand.

Ich halte Dich fest und zerbreche daran,
so wie alles was kostbar und zerbrechlich sein kann.

Habe die Welt in Gedanken geheilt,
dann hat sie mein Herz in zwei Hälften geteilt.

Alle Ideale zerfallen nun zu Staub,
weil ich selbst nicht hab daran geglaubt.

Ich wähle den Weg der mir richtig erscheint,
wo Himmel und Erde sich schließlich vereint.

von
MF